Low-Code: Was es ist und wie es funktioniert
Wie wäre es, wenn alle Apps und Systeme ohne jegliche Programmierkenntnisse in ein Data-Warehouse integriert werden können? Oder sämtliche Rechnungsstellungen eines Unternehmens automatisiert über das ERP laufen? Mit Low-Code Plattformen ist das jetzt Realität. Wie es funktioniert und warum eine Low-Code Entwicklungsplattform ein Unternehmen auf das nächste Level bringen kann, erklären wir im nachfolgendem Beitrag.
Inhalt
1. Was ist Low-Code?
Mit Low-Code ist im Allgemeinen eine einfache Erstellung von Software gemeint, die wenig bis gar keine Programmierung erfordert.
Statt mit komplexen Programmiersprachen kann mit Hilfe visueller Schnittstellen über ein sogenanntes Graphic User Interface (GUI) per Drag and Drop Funktionen konfigurieren oder Apps erstellen. Mit dieser intuitiven Technik können beispielsweise mobile Apps oder gar geschäftliche Software erstellt werden – ohne Programmierkenntnisse.
„Bis 2025 werden 70 % der von Unternehmen entwickelten neuen Anwendungen Low-Code- oder No-Code-Technologien verwenden, gegenüber weniger als 25 % im Jahr 2020.“ (Quelle: Gartner)
2. Was ist eine Low-Code Plattform?
Eine Low-Code Plattform ist eine Softwareentwicklungsumgebung, bei der sich mit Hilfe visueller Komponenten per Drag and Drop verschiedene Apps und Systeme miteinander verbinden lassen – und das ganz ohne Programmierkenntnisse. Es erfordert allerdings von allen Beteiligten die Bereitschaft zu lernen und sich auf die neue Technik einzustellen.
Low-Code Plattformen bieten in der Regel folgende Elemente:
- Drag-and-Drop Funktion
- Formulare
- Workflows
- Datenmodelle
- IPaas-Integrationen
- Embedded White-Label-Integrationen
- Dashboards und Reportings
Den Entwicklern wird dabei ein standardisierter Modul-Baukasten bereitgestellt. Diese können dann je nach Bedarf über die Graphic User Interface (GUI) per Drag and Drop die benötigten Apps und Anwendungen zusammenstellen. So werden bis zu 80 Prozent des gesamten Programmierens bereits abgedeckt.
Dies führt zu erheblichen Zeit- und damit Kosteneinsparungen, durch die eine bis zu 10-fache Produktivitätssteigerung erreicht werden kann. Zudem bleibt das Unternehmen im Vergleich zu No-Code flexibel, denn einzelne benutzerdefinierte Änderungen sind nach wie vor ohne komplexe Deploy-Prozesse möglich.
Low-Code Plattformen werden von verschiedenen Softwareanbietern für eine jährliche oder monatliche Lizenzgebühren zur Verfügung gestellt. Die Lizenzgebühren können je nach Low-Code-Plattform Anbieter sehr unterschiedlich sein. Idealerweise gibt es einen monatlichen Fixpreis ohne Add-Ons.
3. Alle Vorteile von Low-Code Plattformen auf einen Blick
3.1 Grafischer Workflow-Builder
Mithilfe grafischer Modellierungstools können Unternehmen ihre Anwendungen über eine Drag and Drop Interface erstellen. Dieses Tool bietet eine grafische Darstellung der Benutzeroberfläche, die es den Nutzern leicht macht, die gewünschte Anordnung zu entwerfen und zu konfigurieren.
3.2 Wiederverwendbarkeit
Einer der wichtigsten Vorteile von Low-Code Development ist die Wiederverwendbarkeit von Code und Komponenten. Das bedeutet, dass die Komponenten des Codes einmal erstellt, bzw. von einem Low-Code Dienstleister gekauft werden müssen und dann an mehreren Stellen in der Anwendung wiederverwendet und bei Bedarf individuell angepasst werden können.
Das spart viel Zeit und Mühe und trägt dazu bei, die Konsistenz der gesamten Anwendung zu gewährleisten. So werden Arbeitsabläufe optimiert und der Aufwand für Wartung sinkt, gleichzeitig werden Produktivität, sowie Qualität immens gesteigert.
3.3 Cloudbasierter Zugang
Ein ebenso essentieller Pluspunkt von Low-Code Plattformen ist der Zugang über eine Cloud.
Das ermöglicht es ortsunabhängig an Projekten zu arbeiten. Außerdem erleichtert der Cloud-basierte Zugang die Zusammenarbeit von Teams aus verschiedenen Abteilungen bei Projekten. Wird eine neue Datenbank eingesetzt oder die Cloud gewechselt, ist kein aufwändiges Programmieren mehr nötig.
Bei Locoia wird die Software auf sicheren AWS-Servern gehostet.
Die Server und damit auch Ihre Daten liegen in Deutschland mit einer Verfügbarkeit von 99,99%.
3.4 Support nach der Bereitstellung – Low-Code als Dienstleistung
Low-Code Plattformen bieten auch nach der Entwicklungsphase bzw. nach der Bereitstellung Unterstützung an. Dieser Support kann in Form von Aktualisierungen der Plattform, Beratung bei Implementierung sowie bei der Bereitstellung und Wartung der Anwendung oder der Behebung von Problemen erfolgen.
Low-Code Plattformen als Service werden vom Anbieter gehostet und über einen Webbrowser aufgerufen, ohne sie auf ihren eigenen Servern installieren zu müssen.
3.5 Kostenersparnis
Dadurch, dass bis zu 80% des Programmieraufwands bereits abgedeckt ist, erspart sich ein Unternehmen erhebliche Kosten im Bereich der IT.
3.6 Flexibilität
Low-Code ist im Vergleich zu No-Code flexibel, denn einzelne benutzerdefinierte Änderungen sind nach wie vor ohne komplexe Deploy-Prozesse möglich.
Wenn Sie nach einer Möglichkeit suchen, Ihren Anwendungs-Entwicklungsprozess zu beschleunigen, ist Low-Code definitiv die beste Wahl. Wenden Sie sich noch heute an uns, um mehr über unsere Low-Code Plattform zu erfahren und darüber, wie sie Ihrem Unternehmen nutzen können.
Alle Vorteile auf einen Blick:
4. Für wen ist Low-Code – Zielgruppe
Da Low-Code Plattformen keine Programmierkenntnisse voraussetzen, sprechen sie eine weitaus größere Zielgruppe an. Dies können sein:
- Citizen Developer (technisch versierte Mitarbeiter ohne Programmierkenntnisse)
- Power-User
- Datenbankmanager und -administratoren
- Business-Analysten
- Programmierer
Die Unternehmensgröße spielt dabei keine Rolle, vom technischen Start-Up über den normalen Mittelständler bis hin zum großen Konzern können Low-Code Plattformen einen erheblichen Mehrwert bieten.
Dabei sollte hervorgehoben werden, dass die Low-Code Entwicklung besonders gut für Workflows und wiederkehrende Routinen geeignet ist. Sehr komplexe und anspruchsvolle Software-Produkte müssen nach wie vor von professionellen Programmierern gehandhabt werden.
Laut dem Bericht von Gartner eignen sich Low-Code Plattformen insbesondere für Unternehmen, die Bedarf an folgenden Kriterien haben:
- Hohe Leistung
- Hohe Verfügbarkeit und Skalierbarkeit
- Disaster Recovery
- Sicherheit für Unternehmen
- API-Zugang zu und von Cloud-Diensten von Unternehmen und Drittanbietern
- Überwachung der Anwendungsnutzung
- Service-Level-Vereinbarungen (SLAs)
- Technische Unterstützung und Schulung durch den Anbieter
Es gilt: je umfangreicher und organisierter der Zugriff der Low-Code Plattformen auf Daten und Schnittstellen gewährleistet wird, desto höher der Wirkungsradius des Low-Code Tools.
Um die Vorteile von Low-Code-Entwicklungsplattformen auszunutzen, bedarf es zudem ein Verständnis vom Tagesgeschäft und den vorhandenen Software-Programmen bzw. Datenbanken.
In der Regel stellen die meisten Softwareanbieter fundierte Video Tutorials zur Verfügung oder bieten Schulungen an, um die entsprechenden Teams zu unterstützen.
5. Der Einsatz von Low-Code Development in Unternehmen – Anwendungsbeispiele
- Automatisierung von Geschäftsprozessen
- Rechnungserstellung direkt aus CRM
- Mit nur einen Klick ein NDA (Non Disclosure Agreement) ausstellen
- Synchronisieren von ERP-System zu CRM
- ERP: Automatisches Nachbestellen von Lieferteilen
- Workflow: Tools die künstliche Intelligenz nutzen, können verbunden werden. Beispielsweise Klassifizierungsanalyse für Bilder oder Texte
Hier sind weitere Beispiele für Workflows zu finden.
6. Die wichtigsten Faktoren für die Auswahl der richtigen Low-Code Plattform
Die vielen Low-Code Anwendungen auf dem Markt unterscheiden sich teilweise erheblich in ihren Lösungsansätzen. Auf nachstehende Kriterien sollten man bei der Auswahl der richtigen Lösung achten, um den maximalen Nutzen für das Unternehmen zu ziehen:
Der Softwareanbieter sollte Funktionen ermöglichen:
- Bereitstellung, Ausführung und Verwaltung in einem Schritt (Gartner)
- Automatisierungen und Verwaltung komplexer Geschäftsprozesse (Gartner)
- IPaas- und SaaS-Integrationen
- KI-unterstütze Entwicklungstechniken (Gartner)
- Zusammensetzung von Anwendungen (Gartner)
- Embedded White-Label Solutions
- Entsprechende Compliance und Sicherheitsanforderungen erfüllen
- DSGVO-Konformität
- Dashboards und Reportings
- Allgemeine Kundenzufriedenheit
7. Zusammenfassung und Fazit
Die Vorteile von Low-Code Entwicklung liegen auf der Hand. Um sie jedoch ausreichend nutzen zu können, bedarf es einer Lernbereitschaft der entsprechenden Teams – etwas, was für die meisten Unternehmen heutzutage ohnehin selbstverständlich ist.
Die Sorge, dass es manch einen der Mitarbeiter an Kompetenzen für Digitalisierung mangelt ist mit Low-Code völlig unberechtigt. Die intuitive grafische Benutzeroberfläche macht es auch den digital nicht versierten Mitarbeitern möglich diese zu bedienen und nutzen – und das ohne Unterstützung aus der IT-Abteilung.
Der Begriff Low-Code wird über kurz oder lang für erfolgreiche Unternehmen nicht mehr wegzudenken sein.
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